home        weiter letzte Aktualisierung: 16.05.2005/KHH

Schützenverein Rai-Breitenbach

Die Geschichte des SV Rai-Breitenbach   Teil 1

Um einen Verein zu gründen benötigt man eigentlich nur drei Dinge:
1. Mindestens sieben Personen die das gleiche Interesse haben.
2. Eine Satzung, die die Ziele sowie die Art und Weise des Wirkens dieser Gruppierung beschreibt.
3. Einen Platz oder Raum wo eine Gründungsversammlung abgehalten werden kann.
Hat man all diese Dinge geregelt, ist man natürlich bestrebt, Personen  für dieses Interesse zu gewinnen. Um das wiederum  bekanntzugeben bemächtigen wir uns heute den Medien. Für uns hier in der Stadt Breuberg ist dies vor allem unser altbekannter „Breuberger Stadtanzeiger“ der seit vielen Jahren an jeden Haushalt der Stadt verteilt wird. Ginge man einen Schritt weiter, so würde man diese Absicht im „Internet“ bekannt machen, was sofort einen weltweiten Bekanntmachungsgrad hätte. Doch man stellt sich vor, wir hätten das Jahr 1956. Kein Stadtanzeiger und kein Internet, in jedem Haushalt höchstenfalls ein Radio, selbst Fernsehgeräte sind Zukunftsmusik. Da bediente man sich einer wesentlich einfacheren und trotzdem zuverlässigen Bekanntmachungsmethode, der Ortsschelle. Ein Mann, läuft  mit einer Schelle durch den Ort, und gibt durch das Läuten angekündigt, das Wissenswerte bekannt.

„Bekanntmachung“, mit diesem Wort  begann der Satz der durch die Straßen hallte. „Hiermit wird bekanntgemacht, daß am 9. Mai 1956 im Gasthaus zum Haichwirt eine Versammlung zur Gründung eines Schützenvereins abgehalten wird“. So könnte der Satz gelautet haben, den der  damalige Ortsdiener Leonard Fischer, in den  Straßen von Rai-Breitenbach, Anfang Mai 1956 bekanntgab. Da dies ein offizieller Amtsakt war, mußte man natürlich auch die hierfür  festgesetzte Gebühr entrichten. Für diese Gebühr wurde die hier abgebildete Quittung ausgestellt. Diese angekündigte Gründungsversammlung fand dann auch am 09. Mai 1956 im Gasthaus „Zum Haichwirt“ statt. Der damalige erste Vorsitzender der Schützengilde aus dem benachbarten Höchst, Heinrich Gärtner, leistete Geburtshilfe, indem er die Versammlung leitete. Anwesend und Gründungsmitglieder waren:

Justus Friedrich, Edgar Gerlach, Lothar Gusik, Wilhelm Hartmann, Erwin Hofferberth, Ehrenfried Hobbach, Horst Kunschak, Helmut Popp, Karl Schwarz, Philipp Scior, Leonhard Tilly, Philipp Tilly, Georg Thierolf, Werner Uhrig und Kurt Wiessmann. Als provisorischer Vorstand, so in der Chronik genannt, wurden gewählt: Ehrenfried Hobbach als 1. Vorsitzender, Horst Kunschak als Kassenwart und Justus Friedrch zum Schiessmeister.  In dieser Hauptversammlung wurde in geheimer Abstimmung das zukünftige Vereinslokal gewählt, geheime Wahl deshalb, da beide Wirtsleute, Georg Thierolf (Haichwirt) und Philipp Scior (Kronenwirt) anwesend waren. Die Wahl ergab, daß das Vereinslokal das Gasthaus “Zur Krone“  werden sollte, wo im August 56 die erste Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen  stattfand.  Folgende Mitglieder bildeten den ersten Vorstand:

1. Vorsitzender Ehrenfried Hobbach, 2.Vorsitzender Lothar Gusik, Kassenwart Karl Mayer, Kassierer Georg Hotz, 1.Schiesswart Karl Schwarz, 2.Schiesswart Justus Friedriich, Revisoren Michael Orth und Justus Friedrich.

So wurde am 15. und 16. September das erste jemals stattgefundene Kreisschützenfest in Rai–Breitenbach durch den jüngsten Verein im Kreis durchgeführt.

 
Die Quittung über DM4,-- des " Ortsdieners Fischer" für das Bekannt geben der  Gründungsversammlung